Warum heißt der Bierdeckel eigentlich Deckel, wenn man ihn unter das Glas legt?

"Die Zeiten, in denen man sein Trinkgefäß mit dem Untersetzer auch mal abdeckte, sind längst vorbei, und trotzdem hat sich die Bezeichnung "Bierdeckel" bis heute erhalten und keiner nennt die Pappscheibe "Bieruntersetzter". In Anlehnung an die Zeit, als der Bieruntersetzer, der den überlaufenden Schaum aufsaugen soll, noch aus Filz war, ist im süddeutschen Raum "Bierfilz(l)" der gebräuchlichste Name." Bis Ende des 19. Jahrhunderts waren Filz der einzige Rohstoff zur Bieruntersetzerherstellung. Ihre Form war meist quadratisch; mitunter gab es auch Einsätze, in die die Bierfilze gelegt wurden. Dass sich Bakterien darin sehr wohl fühlten, soll hier nur am Rand vermerkt werden. Die durchfeuchteten Bierfilze wurden vom Wirt dachziegelartig zum Trocknen aufgestellt oder in Bierfilzständer gestellt.

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